Okt 02
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In Stammbesetzung ging es bei strahlend blauem Himmel zu unserem ersten Punktspiel nach Erfurt. Wenn man sich die Aufstellungen der Mannschaften so anschaut, bekommt man den Eindruck unsere Staffel ist in diesem Jahr zweigeteilt. 5 Mannschaften die um den Staffelsieg spielen und 5 Mannschaften (Garching, Tarrasch, Nürnberg, Forchheim und wir) die um die beiden Nichtabstiegsplätze kämpfen. Demzufolge waren wir krasser Außenseiter und als Zielstellung hatte ich ein 4:4 rausgegeben.
Mit Ausnahme von Petr Haba und Joachimm Brüggemann spielte Erfurt in Bestbesetzung, so dass wir lediglich bei mir an Brett 8 unter Beachtung der Wertzahlen Favorit waren.
Doch Theorie und Praxis sind bekanntlich durchaus unterschiedlich. Ziemlich schnell einigte sich Thomas Schubert mit Weiß gegen Christian Troyke auf Remis. Nach 3 Stunden zur Zeitkontrolle gingen dann die 4 Partien im Oberhaus zu Ende, alle mit Schwarzsiegen (!). Für uns konnten somit Roland und Papi volle Punkte einfahren, während Heiko und Manfred ihre eigentlich gar nicht so weit vom Remis entfernten Stellungen verloren. (2,5:2,5)
Leider musste anschließend auch ich dem Remis zustimmen, nachdem ich mich bei meinen Gewinnversuchen verrechnet hatte. (3:3) Pauls Gegner IM Matthias Müller quälte sich seit Stunden in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel ohne aus einem optischen Vorteil etwas rauszuholen, daher noch ein Remis und 3,5:3,5. Somit musste Wilfrid als letzter die Kastanien aus dem Feuer holen und trotz Minusbauer im Endspiel gelang ihm dies perfekt, so dass auch diese Partie nach reichlich 5 Stunden Remis ausging. 4:4 und große Freude unsererseits. Der Saisonstart ist geglückt und lässt uns optmistisch in den nächsten Kampf gegen Tarrasch München gehen. (23.10.2011, 10.00 Uhr, im Hörgerätezentrum).
Am Freitag beim Training, Beginn 19.00 Uhr, gibt es wieder einige Partien vom Wochenende zu sehen. Angesagt hat sich u. a. Roland, der seinen Schwarzsieg gegen GM Kuczynski zeigen wird.
am 3. Oktober 2011 um 10:13 Uhr
Ein kurzes Resümee aus meiner Sicht:
Beginnen wir am besten von hinten.
Stephans Partie ist mir immer noch ein Mysterium. Zwischenzeitlich orakelte ich: „Feinstes Positionsspiel des besten Schwarzspielers der Liga“, aber als dann der h6 wegflog, war mir das alles andere als klar. Beide Spieler müssen wohl Chancen ausgelassen haben.
Thomas Partie war wohl immer im Gleichgewicht, Remis die logische Folge.
Wilfrid hatte schon bald die schlechtere Stellung und horrende Zeitnot, aber seine Zähigkeit wurde mit dem entscheidenden Remis zum 4:4 belohnt, Respekt!
Bei Paul lief wohl nach der Eröffnung einiges schief und schenkt man den Erfurtern Glauben, sollte Matthias Müller den Gewinn ausgelassen haben.
Bei Papi und Casi war Caro-Kann angesagt. Davon versteh ich überhaupt nichts, ich realisierte lediglich Thomas Caspers Zeitprobleme und plötzlich hatte Papi gewonnen. Er ist eben wie guter Wein, je älter desto besser! 🙂
Manfred S. kam wohl ziemlich schnell in ein etwas schlechteres, möglicherweise haltbares Endspiel, aber Peter Enders ist eine absolute Maschine in solch technischen Stellungen.
Bei Roland war ich sehr angetan, obwohl ich nicht ganz nachvollziehen kann, wieso ein gestandener Großmeister mit Weiß nach 20-25 Zügen derart schlecht stehen kann. Auf alle Fälle eine schöne Partie.
Und schlussendlich setzt sich mein Trend fort.
Nach der Eröffnung habe ich eine klar bessere Stellung (laut Fritz, Rybka u.a.) und eine knappe Stunde mehr Zeit auf der Uhr.
Was dann passierte, ist nicht erklärbar. Ich landete in einem leicht schlechteren Endspiel und verlor auch recht zügig.
Irgendwie liegen mir die Tschechen nicht. Ich verweise auf die Partien gegen Navara und Jansa letzte Saison. Leider weiß ich grad nicht, wie ich diesen Lauf beenden soll, bin für Ratschläge immer offen.
Alles in allem haben wir uns das 4:4 redlich verdient und ich denke, man kann von einem gelungenen Saisonstart sprechen.
Darauf lässt sich aufbauen, und wenn wir nächste Mal noch ein paar Kohlen mehr nachlegen, sehe ich dem Aufstieg eigentlich gelassen entgegen. 🙂
am 9. Oktober 2011 um 17:53 Uhr
Ich denke auch, dass unser Saisonauftakt gelungen ist. Besonders beeindruckt war ich von den Schwarzsiegen von Roland und Papi gegen gestandene Titelträger. Aber auch die zähen Verteidigungen von Paul und Wilfried waren bemerkenswert. Schade, dass ich mich von Enders im Turmendspiel übertölpeln ließ. Leider zog ich im 38.Zug in der Gewissheit eines sicheren Remis zu schnell und prüfte nicht alle Varianten (h4 statt Kf4 – Hinweis von Thomas). Jedenfalls, mit der Leistung können wir den Kampf gegen München optimistisch entgegen sehen.