Feb 27
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Und hier ein weiterer Bericht des Dramas 4 Akten – dieses Wochenende eingerechnet.
Es ging in die Landeshauptstadt und gegen Grün-Weiß rechneten wir uns durchaus einige Chancen aus.
Es kam, wie diese Saison oft, jedoch anders.
Zwahr, Paul ½ : ½ Weitzer, Steffen
In der Partie war richtig Musik, Steffen rührte diesmal wahrlich keinen Beton an (1. d4 nebst e3 und c3), sondern ging aggressiv zur Sache (1.e4). So richtiges Greifbares war jedoch nicht zu sehen, bis Steffen noch eine Qualle in das Geschäft steckte und (m.E.) gute Kompensation erreichte. Paul verteidigte sich aber umsichtig und so kam er auch nicht in Verlustgefahr. Nach Rückopfer und trotz Mehrbauer im Turmendspiel war kein Gewinn zu erreichen.
Siedentopf, Daniel ½ : ½ Schultz, Andreas
Ebenfalls eine frische Partie. Andreas Inder war gewohnt unternehmungslustig angelegt und in der Analyse zeige sich auch die Chance auf eine erfolgversprechende Abwicklung. Die gewählte Fortsetzung erwies sich eher als Bumerang, da nun Schwarz gehörig kämpfen musste und objektiv wohl eher im Nachteil war. Aber Daniel spielte friedfertig und man einigte sich auf Remis.
Rudolf, Sebastian 1 : 0 Braun, Gottfried
Irgendetwas ging in Gottfrieds sonst wie ein Uhrwerk laufenden Eröffnungswerk schief, denn mit Weiß hatte er ziemlich schnell eine eher schwierige Stellung. Vielleicht sind wir auch nur zu verwöhnt?!
Das Ganze war – zumindest nach der Analyse – noch verteidigungsfähig, aber Gottfried musste einfach zu viele einzige/gute Züge finden. Dies gelang nicht und der Raumvorteil schlug schnell in eine unwiderstehliche Präsenz schwarzer Figuren um. Das Turmendspiel mit 3 Minusbauern war dann noch kurze Agonie.
Hutsch, Oliver 0 : 1 Schirrmeister, Ralf
Von Ralfs Partie habe ich leider nicht viel mitbekommen. Er kam gut aus der Eröffnung raus, stand bei meinem letzten Blick aber noch nicht auf Gewinn. Es ging dann so schnell, sodass ich eine kräftige „Unterstützung“ des Gegenspielers vermute. ??!
Zimmermann, Rene 1 : 0 Greger, Ubald
Auch bei Ubald ging die Eröffnung (mächtig) in die Hose. Er spielte so eine Art Caro-Kann-System mit Weiß.
Der zeitig geopferte Bauer brachte aber keine volle Kompensation und so war er die ganze Partie im Nachteil. Das angestrebte Turmendspiel war dann wieder Erwarten klar verloren, da die schwarzen Bauern einfach zu schnell waren.
Nake, Matthias 1 : 0 Schirmer, Raik
Raik hatte als unser Joker leider auch keinen glücklichen Tag. Er brachte mit einem Phillidor eigentlich sein „Kann-ich-im-Schlaf-spielen-System“, aber vermutlich fehlt doch etwas die Praxis. So führte ein übersehener Zug schnell zu klarem Stellungsnachteil und die Partie ging schnell verloren.
Schnoor, Ekkehard 0 : 1 Limpert, Michael
Ich hatte vielleicht die nominell „einfachste“ Aufgabe. Das es dennoch so glatt ging lag diesmal an eher ungewöhnlichen Ãœberlegenheit an Theoriewissen.
So ging nach wenigen Zügen ein Bauer mit anhaltenden Vorteil verloren. Um sich nicht ganz kampflos zu ergeben, ging Ekkehard etwas überaggressiv zu Werke. Die Bauern 2-4 folgten, aber der Schwarze Gegenangriff war gut zu beherrschen. Daher ein schneller Punkt. Ein Hoch auf die Theorie.
Rudolf, Matthias 1 : 0 Dobierzin, Olaf
Olaf bekommt diese Saison keinen Fuß auf den Boden. Zu allem Überfluss hatte er das (gefühlte zehnte mal) Schwarz, kam aber gut aus der Eröffnung. Er hätte aber vermutlich etwas agressiver zu Werke gehen können und so bekam die Stellung schnell eine Schieflage. Diese kulminierte in einem ziemlich hoffnungslosen Endspiel mit 2xT gegen T+S+L in dem er zu allem Überfluss auch noch die Grundlinie decken musste. So fiel ein Bauer nach dem anderen und die Partie ging verloren.
Wiederholt hat das Unterhaus das Match verloren, die bisher 10 von 32 möglichen bzw. von 26,5 von uns als Mannschafft geholten Punkten sprechen eine deutliche Sprache. Da sind jedes Mal einfach zu viele Verlustpartien dabei.
Das tatsächlich auch noch die praktische Möglichkeit des Klassenerhalts besteht, ist ziemlich eigenartig. Die Gegner werden aber immer stärker und in dieser Form sind Mannschaftpunkte eher eine Illusion.
Aber „Dum spiro, spero.“ (Cicero)…….
am 27. Februar 2012 um 22:14 Uhr
So unwahrscheinlich ist das mit dem Klassenerhalt glaub ich gar nicht. Wenn ihr den halben Brettpunkt auf Sangerhausen in den verbleibenden drei Runden noch aufholt, seid ihr sicher durch. Wenn es in der zweiten Liga so bleibt (im Moment drei bayrische Absteiger), ist auch alles safe. Wenn es doch noch Plauen oder unsere erste (oder Aue) treffen sollte und ihr Sangerhausen nicht mehr abfangen könnt, dann muss man als Vorletzter in die Relegation mit der Hessenstaffel. Also auch noch kein Beinbruch. Das klappt schon alles, ich hab vollstes Vertrauen in Euch! 🙂 (Nennt man das Zweckoptimismus?)
am 28. Februar 2012 um 08:28 Uhr
Von mir noch ein paar Aussagen bzw. Feststellungen:
1. Der Klassenerhalt ist noch realistisch! Die Gründe hat André hier dargestellt.
Bis auf den Spitzenreiter werden die Mannschaften mit Coswig und Hoyerswerda auch nicht stärker als GW Dresden. Ein Nichtabstieg würde auch manchen Sachsen-Mannschaften helfen, z.B. SGL IV.
2. Die hier eingestellte Tabelle ist nicht ganz ok., da es leider nur 26,5 Punkte sind.
3. Die im Bericht angeführten 10 Punkte kann ich nicht nachvollziehen. Nehme ich nur die Ersatzspieler, sind es 7,5 Punkte und beim jeweiligen Unterhaus sind es 10,5 Punkte. Ändert aber nichts an der Grundaussage. Übrigens hat der Autor in seiner Bescheidenheit unterschlagen, dass er selbst mit 4,5 aus 7 der einzige Spieler mit einem positiven Score ist (außer Dr. Braun).
am 28. Februar 2012 um 09:09 Uhr
@Georg
zu 1. Klar, es gibt noch 6 Punkte gegen Mannschaften, bei denen wir häufig (Coswig, Löberitz) oder fast (Hoyerswerda) gepunktet haben. Aber bei dieser Form….
zu 2. Stimmt.
zu 3. Stimmt, ich habe mich verzählt.
Na ja, ich habe mich ja nun auch weit genug nach hinten aufgestellt, sodass meine (derzeitige) Performance nun nicht die große Sensation ist (was ich bei Gottfried – mal von der Partie in Naumburg abgesehen 🙂 – schon eher behaupten würde)….
am 29. Februar 2012 um 17:05 Uhr
@Andre: Nicht Schöneck vergessen (Hessen), die stehen sehr gefährdet und auch Halle hat ein super Restprogramm , müssen die Punkte aber erst einmal einfahren…Ich denke dem Vorletzten ist die Relegation „sicher“.