Schachgemeinschaft Leipzig

Die Vormittagsrunde gegen Wilkau-Haßlau wurde wie erwartet sehr spannend. Einige kritische Stellungen wurden überstanden und im Mittelspiel werden die Karten ja eh neu gemischt.

Leonie hatte die solideste Stellung und obwohl irgendwo ein Bäuerchen verloren ging, war das Remis im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern doch absehbar. Lena hatte ausgangs der Eröffnung die Chance ihren König auch ohne Rochade in Sicherheit zu bringen. Leider entschied sie sich stattdessen einen nicht ganz so wichtigen Bauern zu gewinnen und ihr in der Ecke eingesperrter und so fehlender Turm gab den Ausschlag zu Gunsten ihrer Gegnerin. Alex versuchte mit Schwarz den weißen Angriff abzuwehren, aber ihre Bauernstruktur war schlechter und auch die weißen Figuren zu aktiv, so dass am Schluss nur die Gratulation an die Wilkauerin blieb. Am spannendsten war für mich die Partie zwischen Julia und Selina an Brett 1. Selina wählte eine Eröffnungsvariante mit Bauernraub und trotz leichter Ungenauigkeiten konnte Julia für den Minusbauern Gegenspiel erreichen. Plötzlich – ein Leichtfigurenopfer von Julia, dass sich als sehr gut spielbar herausstellte. Mit wenig Zeit auf der Uhr gab sie dann jedoch das Dauerschach, statt das Risiko mit Siegchancen zu wählen. Endstand somit 3:1 – leider für Wilkau-Haßlau.
Heute Nachmittag haben wir mit Empor Erfurt den nächsten schweren Gegner, doch wir sind zuversichtlich und geben alles.

Update 20:07Uhr
Zwei Stunden nach Spielbeginn spielen immer noch alle 4 Mädels. Zeit für eine Runde Bananensuperpower, dachte ich und siehe da, kaum ausgeteilt, setzt Alex überraschend einzügig Matt. Julia hat auch zwei Freibauern mehr, sieht also gut aus. Leonie hat den Bauern, den sie in der Eröffnung geopfert hat, noch nicht wieder und wirklich Kompensation kann ich nicht erkennen. Dafür greift sie gleich zur Banane – kann also nur besser werden… Bei Lena steht das Spiel auf Messers Schneide. Ein Endspiel mit Turm+Läufer (Lena) gegen Turm+ Springer bei noch jeweils sieben Bauern auf dem Brett ist entstanden, aber die Gegnerin versucht Druck zu machen und Lena hat nicht mehr soviel Zeit. Plötzlich stehen Lena durch kleine Ungenauigkeiten zwei verbundene Bauern (einer davon ein Freibauer) gegenüber. Sie entscheidet sich, den Läufer gegen diese beiden Bauern zu geben und versucht anschließend mit dem König aktiv zu werden. Geschickt weicht sie den Springergabeln aus und plötzlich ist sie da, die Chance die Leichtfigur zurück zu erobern. Gesagt, getan und auf einmal hat Lena ein gewonnenes Turmendspiel auf dem Brett. Doch den Gewinnweg am Brett zu finden, ist alles andere als leicht und so endet die Partie wenig später remis.
Leo ist inzwischen längst fertig. Ihre Gegnerin hat den Bauern zurück gegeben und die Damen getauscht, da ihr König ein wenig luftig stand. Doch Leonie stört das nicht. Sie aktiviert ihre Figuren und durch eine übersehene Springergabel kann sie den luftigen König auch ohne Dame matt setzen.
So lautet das Endergebnis 3,5:0,5 für uns. Überraschend hoch, ist Erfurt doch an Drei gesetzt und hat am Anfang wie die Feuerwehr losgelegt.

Inzwischen ist die Auslosung heraus. Wir müssen zum Schluss gegen den SK Langen ran, während die beiden vor uns befindlichen Teams Harksheide und Saßbach gegen einander spielen. Mit einem Sieg würden wir mindestens einen der beiden überholen, doch bevor wir von Medaillen träumen, ist erst einmal die Arbeit dran. Also alle bitte Daumen drücken morgen ab 8.30Uhr!!!

Btw: Wilkau-Haßlau hat den sechsten Sieg in Folge eingefahren und ist verdient vorzeitig Deutscher Meister! Nach Grimma im letzten Jahr, geht der Titel in der u14 weiblich also wieder nach Sachsen!
Herzlichen Glückwunsch!