Apr 18

Vökler - HaufeNach­dem wir im Fe­bru­ar über­ra­schend vier Punk­te aus Re­gens­burg mit­ge­bracht hat­ten, fuh­ren wir mit ein klein we­nig Hoff­nung auf den Klas­sen­er­halt zur letz­ten Dop­pel­run­de nach Aue. Die Ta­bel­len­si­tu­a­tion vor den bei­den Ab­schluss­run­den war äu­ÃŸerst span­nend: 7 Mann­schaf­ten muss­ten zwin­gend noch Punk­ten, um dem Ab­stieg zu ent­ge­hen. Mit etwas Glück soll­ten zwei Punk­te für uns aus­rei­chen. Kurz­fris­tig muss­te Till krank­heits­be­dingt ab­sa­gen, so dass am Sams­tag Ste­fan Schif­fer zu sei­nem Zweit­li­ga­de­büt kam und am Sonn­tag Hen­drik zu sei­ner drit­ten Par­tie in die­ser Sai­son.

Am Sams­tag ging es ge­gen Nürn­berg, mal ein Geg­ner, der mit nur ei­nem GM und zwei IMs nicht ganz so über­mäch­tig be­setzt war. Da­für hat­te man am letz­ten Brett mit Ste­pan Mo­hyl­nyi noch ein ech­tes u­kra­i­ni­sches Nach­wuchs­ta­lent am Start. Jahr­gang 2011, aber be­reits ei­ne Spiel­stär­ke von 2100!

Der Kampf sel­ber ver­lief wei­test­ge­hend aus­ge­gli­chen. Wäh­rend Alex, Ste­fan Kalk­hof und Lau­rin eher vor­teil­haft stan­den, sah es bei Leo, Rai­ner und mir nicht so chan­cen­reich aus. Chris­toph hat­te mit schwarz sehr si­cher ei­nen hal­ben Punkt ein­ge­fah­ren und Ste­fan Schif­fer müh­te sich am letz­ten Brett, et­was aus mehr als schein­ba­ren Vor­teil zu be­kom­men. Im wei­te­ren Ver­lauf kam es dann auch wirk­lich so, dass aus den vor­teil­haf­ten Stel­lun­gen gan­ze Punk­te wur­den. Lei­der mit ei­nem klei­nen Ha­ken: Ste­fan über­sah ei­ne hüb­sche Tak­tik sei­nes Geg­ners:

Schiffer - Mohylnyi Schiffer – Mohylnyi: Stefans Stellung vor seinem 36. Zug

Nach 36. a5! blei­ben Schwarz keine gu­ten Zü­ge und er muss sei­nen Kö­nig oder Sprin­ger nach d6 set­zen und den Bau­ern d3 ge­ben, wo­mit ein an­ge­neh­mes End­spiel ent­steht. Statt­des­sen greift Ste­fan fehl. nach 36. Th8? Sd6! 37. Ld4 Se4+ 38. Kxd3 Sxg3 geht we­der Kc3 noch Ke3, um aus der Fes­se­lung zu ent­kom­men. Aber auch 39. Te8 Sf5 40. Te4 Sxh4 ist kla­rer schwar­zer Vor­teil. So­mit lei­der am En­de 3½:4½.

Am Sonn­tag ging es dann ge­gen Er­furt. Der Sie­ger hat­te den Klas­sen­er­halt si­cher. Un­se­re Tak­tik war, vie­le Re­mi­sen ma­chen und an den ver­blei­ben­den Bret­tern hof­fen. Er­furts Tak­tik war hin­ten Re­mis ma­chen und vor­ne punk­ten. So­mit stand es nach 30 Mi­nu­ten 2:2, da Chris­toph, Ste­fan Kalk­hof, Hen­drik und ich re­mi­sier­ten. Die vier ver­blie­be­nen Par­tien lie­fen ent­ge­gen dem Er­fur­ter Plan aber äu­ÃŸerst chan­cen­reich für uns.

Vökler - Haufe Laurin (r.) vor seiner fast gewonnen Partie gegen den Bundesnachwuchstrainer
Bernd Vökler. Am Ende 5 aus 9 bei über 2300er-Schnitt eine bärenstarke Saison.

Den klars­ten Vor­teil hat­te Lau­rin, der ein­fach eine Qua­li­tät mehr hat­te. Rai­ner hat­te zwar auch ei­nen Turm ge­gen Sprin­ger, aber mit viel Kom­pen­sa­tion für GM Pe­ter En­ders. Alex stand wie im­mer sehr or­dent­lich und bei Leo brann­te das Brett, so­dass man si­cher vie­le Chan­cen auf schlech­te Zü­ge hat­te, aber auch er stand de­fi­ni­tiv nicht schlech­ter. Ein sehr ver­hei­ÃŸungs­vol­ler Zwi­schen­stand! Der ers­te Rück­schlag kam bei Lau­rin, der durch ei­nen re­la­tiv ein­fa­chen Feh­ler sei­ne Par­tie ins Re­mis ver­darb. Hoff­nung keim­te dann wie­der auf, als Leo Zug­wie­der­ho­lung er­reich­te, al­so 3:3! Nun hing es an Alex und Rai­ner, und die muss­ten am En­de an­er­ken­nen, dass ihre Geg­ner schon ganz gut Schach spie­len. Alex ver­lor und Rai­ners Geg­ner mach­te dann in leicht bes­se­rer Stel­lung Re­mis, um den Klas­sen­er­halt zu si­chern. Wie­der 3½:4½ und da­mit lei­der nur der 10. Ta­bel­len­platz.

Enders - Rösemann Rainer (r.) gegen GM Peter Enders,
am Ende mit 3 aus 9 gegen über 2350er-Schnitt ebenfalls sehr ordentlich.

Ich bin trotz­dem su­per stolz auf die­se Mann­schaft! Wir ha­ben wirk­lich gut mit­ge­hal­ten und es war sehr knapp am En­de! 2. Bun­des­li­ga hat rie­si­gen Spaß ge­macht und viel­leicht kom­men wir ja mal wie­der!


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