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Vom 1. März bis zum 7. April 2024 findet im Ausstellungssaal der Leipziger Unibibliothek in der Beethovenstraße 6 eine Ausstellung zur 14. Schacholympiade 1960 in Leipzig statt. Das (einzige?) Ausstellungsobjekt der Sonderausstellung ist ein originales Partieformular der Olympiadepartie zwischen dem Engländer Jonathan Penrose und dem damals amtierenden sowjetischen Schachweltmeister Michail Tal, die mit einem Überraschungssieg des Engländers endete. Der Ausstellungsraum der Unibibliothek ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Eine besondere Gelegenheit zum Ausstellungsbesuch bietet sich schon am kommenden Donnerstag, dem 07.03.2024. An diesem Tag, um 18.00 Uhr, hält der Leipziger Schachfreund Steffen Hoffmann im benachbarten Vortragssaal der Unibibliothek einen Vortrag zum Thema „Geschichten um die Leipziger Schacholympiade und ihren Direktor Herbert Grätz“. Auch hier ist der Eintritt frei.
Im Anschluss an den Vortrag hat Steffen für 19.30 Uhr in der nahen Gaststätte Mio in der Beethovenstraße 21 einen Tisch für sich und weitere interessierte Schachfreunde reserviert, die den Schachabend (jeweils auf eigene Kosten) gemeinsam ausklingen lassen möchten.
Leipzig 1960. Das Ringmessehaus sieht die 14. Schacholympiade. Nach dem sensationellen Sieg des Engländers Jonathan Penrose über Weltmeister Michail Tal in der Schlussrunde stürmen Zuschauer den Turniersaal und entwenden die Partieformulare beider Spieler.
Im Nachlass des damaligen Turnierdirektors Herbert Grätz (1898–1982) an der UB Leipzig findet sich jedenfalls nur noch eine Ersatzaufzeichnung der denkwürdigen Partie durch einen Schiedsrichter.
Von den anderen der 1.600 im Wettkampf der Nationen gewechselten Partien bewahrte Grätz die Spieleraufzeichnungen auf. So blieben etwa auch eigenhändige Zettel der Weltmeister Max Euwe, Michail Botwinnik, Wassili Smyslow, Michail Tal, Tigran Petrosjan und Robert Fischer erhalten.
Der Vortrag umkreist die Fragen:
- Auf welchem Wege kamen die Partiezettel der Leipziger Schacholympiade in den Bestand der Universitätsbibliothek?
- War die Olympiade von 1960 das erste schachliche Großereignis der Stadt?
- Wie kam es zum „Tumult“ im Ringmessehaus in der letzten Runde des Turniers?
- Waren Leipziger als Spieler an der Olympiade beteiligt?
- Welche Mannschaft gewann, war die BRD oder die DDR besser?
- Was war abseits des Spektakels wohl der schachliche Ertrag der Veranstaltung?
- Zuletzt: Was ist dran am Gerücht, die Mannschaft der USA habe die UB Leipzig besucht und dort die „Margarita Philosophica“ vorgeführt bekommen?
am 7. März 2024 um 15:42 Uhr
Danke, lieber Hermann! Das ist ja eine tolle Ãœberraschung! Die Olympiade hatte ich erlebt, die Ausstellung bisher nicht „mitbekommen“. Auf den Vortrag bin ich gespannt.
am 18. März 2024 um 12:46 Uhr
Ich finde Eure Homepage interessant, sehr aktuell und informativ. Besonders hat mich der Bericht zur 14. Schacholympiade an meine Jugendzeit erinnert. Ich war mit meinem Papa mit 14 Jahren bei der Runde in der Fischer gegen Tal 1/2 gespielt hatten. Das war ein erhebendes Gefühl unter so vielen Zuschauern bei den absoluten Schachkönnern zu gucken zu dürfen.
Desweiteren hat mich die Nachricht vom Tod meiner Vereinskameradin Gabi Just erschüttert. Wir haben sehr viele Schlachten geschlagen, mein tief empfundenes Beileid an Joachim und den Kindern.
Macht weiter so und viele Grüße an die mich noch kennen