Schachgemeinschaft Leipzig

Daumen drücken hat geholfen! 🙂
Für die heutige Einzelrunde hatten sich die Leipziger Frauen viel vorgenommen. Für beide Mannschaften war klar, nur ein Sieg hält noch eine Chance für den Klassenerhalt offen. Die ausführliche Vorbereitung der SGLerinnen wurde mit der überraschenden Aufstellung der Allianz-Mädels ein wenig über den Haufen geworfen. Man musste auf das starke erste Brett verzichten und auch die anderen Größen ließen sich nicht einfliegen. Dass nun aber auch noch Brett 6 den Weg aus Cottbus nicht schaffte, damit hatten selbst die Gäste nicht gerechnet. Nach 30 Minuten hieß es also schon 1:0 für uns. Aber beim letzten Punktspiel haben wir ja schmerzhaft gelernt – mit einem geschenkten Punkt ist noch nichts entschieden.

Auf den Brettern sah es wie folgt aus:
Franzi überzeugte durch einen schwarzen Sizi und ließ sich vom weißen Bauernsturm nicht aus der Ruhe bringen. Und schwupps fehlte auch schon einer in den weißen Reihen.
Sandra zeigte mit den weißen Steinen eine stabile und offensive Stellung, die optimistisch von den Kollegen eingeschätzt wurde.
An Brett 3 begrüßten sich Martina und Grit mit gewohnt taktischer Aggressivität. Wirklich spannend wurde es mit knapper Zeit, offenen Diagonalen und halboffenen Linien gegen den schwarzen König, nachdem Weiß optimistisch einen Turm für diese Stellung gab.
Bei Anet zeichnete sich aus der Eröffnung heraus eine gedrückte Stellung ab. Die schwarzen Bauern hatten viel Raum auf der weißen Hälfte erobert und Anet musste ihr Spiel von hinten sortieren und zum Gegenschlag vorbereiten.
Dreimal Schwarz, dreimal Beltz. An Brett 5 entwickelte sich ein harmloser Sizi, der erst durch das zu lange Zögern von Carmen zu einem unangenehmen Durchbruch von Weiß führte. Die schwache Bauernstruktur zeigte nach der Öffnung des Zentrums durch die Wirkung der starken, weißen Läufer schnell ihre Schwächen. Nach wenigen Zügen war die Stellung auseinandergefallen. Die Aufgabe nach etwa 3 Stunden führte den Ausgleich für die Gäste, 1:1.
Ein Blick auf die Uhren verhieß nichts Gutes. Da hieß es, jetzt endlich aufwachen und Adrenalin hochschrauben. Die Luft brannte und die Dauerzeitnot ist wirklich nichts für schwache Nerven.
An Brett 1 zeigte sich als erstes eine Entscheidung. Konzentriertes Kombinieren brachte den entscheidenden zweiten Mehrbauern und den ersten Punkt, 2:1 für die Gastgeber. Der nächste Punktzugewinn kam von Anet, die ihre passive Stellung soweit öffnen konnte, dass das Gegenspiel den Stellungsausgleich erbrachte, 2,5:1,5. Spannend wurde es dann an Brett 3, an dem es die taktisch heiße Stellung mit Turm mehr zu halten galt. Die Sekunden standen auf der Uhr und versprachen schnelles Rechnen in einer hochexplosiven Stellung. Aber nach dem Damentausch war alles sicher, auch der erste Sieg für die SG und damit ein wunderbarer Ausklang für das Jahr 2014. Sandra erkämpfte hartnäckig nach den vergebenen Chancen im Mittelspiel ihr Endspiel mit Turm und Läufer gegen Dame und Bauern. Die Festung hielt bis zum Schluss und wurde mit einem halben Punkt belohnt. Am Ende hieß es 4:2 für die Gastgeber und ein riesiges Grinsen unserer Mannschaftskapitänin!

Beltz, Franziska (2093) 1:0 Górecka, Joanna (2104)
Ulms, Sandra (2094) ½:½ Schulz, Petra (2083)
Beltz, Martina (2010) 1:0 Prof. Dr. Kalies, Grit (1966)
Gempe, Anet (1914) ½:½ Germann, Heike (1972)
Beltz, Carmen (1930) 0:1 Dr. Just, Anita (1821)
Amann, Katja (1847) +:- Kirst, Julia (1875)

Der Sieg wurde noch in gemütlicher Runde bei Pizza und Döner im Hörgerätezentrum gefeiert. So war der dritte Advent sehr erfolgreich für uns und macht Mut, die nächsten schweren Runden hoch motiviert anzugehen. Vielen Dank für die kulinarische Versorgung und das Vorbeischauen einiger Gäste, die uns bestens unterstützt haben.

Wir freuen uns auch bei unserem nächsten Heimspiel am 28. und 29.03.2015 im Hörgerätezentrum auf zahlreiche Gäste!